17. November 2020

Gemeinsame Mitteilung der Landesschülervertretung des Saarlandes (LSV), der Lehrerverbände im dbb und der GEW

 

Die Tatsache, dass sich alle Schüler- und Lehrervertretungen zu gemeinsamen Positionen einigen konnten und eine Pressemitteilung aufsetzen zeigt deutlich: Die Lage ist ernst und so kann es nicht weitergehen! Es ist dringend notwendig, so lange dies möglich ist, die Betreuungseinrichtungen und Schulen offen zu halten. Dies ergibt sich aus dem Recht der Kinder und Jugendlichen auf Teilhabe, Förderung, Betreuung und Bildung. Dies muss jedoch durch angemessene Hygiene- und Quarantänemaßnahmen in einem sicheren Rahmen gewährleistet werden. Schüler*Innen, Lehrer*Innen und Betreuer*Innen müssen in jedem Fall geschützt werden. Sollte dieser Schutz nicht mehr gewährleistet werden können, muss über andere Formen des Unterrichtens nachgedacht werden.

Aktuelle Situation in den Schulen - Die Situation in den Schulen ist sehr angespannt. Wöchentliche Änderungen der Hygienemaßnahmen fordern die Lehrkräfte und die Schulleitungen. Von einem „normalen Unterrichtsbetrieb“ kann schon lange keine Rede mehr sein. Offene Konzepte zur Differenzierung und die Umsetzung der Inklusion spielen derzeit in den Schulen keine Rolle. Die Möglichkeiten, abwechselnde Methoden und Sozialformen zum Einsatz zu bringen, sind stark eingeschränkt. Lehrkräfte und Schüler*Innen fühlen sich in ihren Sorgen und Ängsten nicht mehr ernst genommen! In den Ministerien werden die Mitarbeiter*Innen in sich wöchentlich abwechselnde Gruppen eingeteilt, damit der Kontakt zwischen Mitarbeiter*Innen minimiert wird. Die Lehrer*Innen werden dagegen immer mehr gefordert und belastet.

Gelockerte Quarantäneregeln - Schulen sind keine Versuchslabore! Die Maßnahmen mit denen versucht wird den Schulbetrieb um jeden Preis in Präsenz aufrechtzuerhalten gehen auf Kosten des Gesundheitsschutzes und sind vor allem mit der Unwissenheit und den großen Ängsten mit denen die Schüler*Innen zurückgelassen werden, bestürzend. Die Belastungen und der Druck auf die Schüler*Innen und Lehrkräfte werden stetig derzeitig mehr. Nach den Neuregelungen sollen sich bei einer Infektion nur noch die allerengsten Kontaktpersonen und direkten Verwandten des Infizierten in Quarantäne begeben. Damit sollen Gesundheitsämter, Testzentren und Labore entlastet werden. Die gesundheitliche Gefährdung für Lehrer*Innen und Schüler*Innen werden dabei fahrlässig in Kauf genommen. Da Schüler*Innen während Leistungsnachweisen, bei geöffneten Fenstern und bei Kopfweh die Maske ausziehen dürfen und die Abstandsregel in Klassenräumen nicht eingehalten werden, Klassen in gemischten Kursen und ständig neuen Sitzkombinationen zusammenkommen, kann eine Infektion nicht ausgeschlossen werden.

Entlastung des ÖPNV - Auch im ÖPNV gibt es weiterhin große Probleme mit überfüllten Schulbussen, Zügen und vor allem Saarbahnen. An Haltestellen für die öffentlichen Verkehrsmittel werden zudem häufig die Regeln zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung nicht eingehalten. Gerade an den Orten, an denen Schüler*Innen aus verschiedensten Stufen und unterschiedlichen Schulen ungehindert aufeinander treffen, sollte ein besserer Infektionsschutz gewährleistet werden. Man kann nicht sagen, dass nur das engste Umfeld eines Schülers in Quarantäne muss, da in den Schulen die Stufen und Schüler*Innen so gut getrennt werden könnten, wenn die Welt jenseits des Schultors, vor allem auf dem Weg zur Schule, eine ganz andere ist.

Forderungen - Der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV), der Philologenverband (SPHV), der Verband der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen (VLW), der Verband der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen (VLBS), die Bildungsgewerkschaft (GEW), der Verband der realen Bildung (VRB), und die Landesschülervertretung des Saarlandes fordern:

- Bedachter Übergang zu Formen des Wechselunterrichtes
- Angemessene und einheitliche Quarantänemaßnahmen, die Lehrkräfte sowie Schüler*Innen bestmöglich schützen
- die Unterstützung der Lehrkräfte durch ‚Schulhelfer‘ bei außerunterrichtlichen Tätigkeiten (z.B. Pausen- oder Fluraufsicht)
- Verbesserte und verlässliche Handlungsanweisungen für den Sportunterricht
- die zeitnahe Einstellung weiterer Lehrkräfte zur Kompensation von Ausfällen durch Krankheit, Quarantäne oder ähnlichem
- Entlastung des ÖPNV

 

 


 

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