16. Juli 2019

Liberté, Égalité, Fraternité: Französische Generalkonsulin lud zum Nationalfeiertag auf die Vaubaninsel ein

 

Der 14. Juli erfüllt die Franzosen mit Stolz. Der Nationalfeiertag erinnert an den Sturm auf die Bastille in Paris am 14. Juli 1789, der als Auftakt für die Französischen Revolution gilt. Auch 230 Jahre nach diesem historischen Ereignis sind die Geschehnisse von damals fest im Bewusstsein der Grande Nation verankert und Anlass für zahlreiche offizielle und private Feiern. Die oberste Vertreterin der Republik Frankreich im Saarland, Generalkonsulin Catherine Robinet, veranstaltete ihren traditionellen Empfang in diesem Jahr auf der Vaubaninsel in Saarlouis.

„Es ist mir eine große Ehre, Sie, Madame Robinet und ihre Gäste in Saarlouis begrüßen zu dürfen. Ich habe mich sehr gefreut, dass sie unsere Stadt in Würdigung des 50-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft von Saarlouis und Saint-Nazaire für ihre Veranstaltung ausgesucht haben“, sagte Oberbürgermeister Peter Demmer. „Wir stehen hier auf der Vaubaninsel, einem der schönsten Plätze unserer restaurierten Festungsanlagen. An kaum einem Ort wird unsere historische Verbundenheit zu Frankreich deutlicher als hier mitten in der Festung, die auf Geheiß von Ludwig XIV. und nach den Plänen von Festungsbaumeister Vauban und dem späteren Gouverneur Thomas de Choisy ab 1680 erbaut wurde. Die Saarlouiser tragen Frankreich jedoch nicht nur im Wappen, sondern auch im Herzen. Die Beziehungen zu Frankreich, aber auch zu den Partnern in der Großregion, sind Teil unserer städtischen Identität. Wir leben diese Beziehungen alltäglich, aber wir arbeiten auch daran, sie zu intensivieren und in alle Lebensbereiche hineinzutragen“ fuhr er fort und betonte den großen Wert der deutsch-französischen Freundschaft. Diese solle stetig weiter wachsen und gedeihen - für Frankreich, für Deutschland und für ein friedvolles und starkes Europa, das sich gegen nationale Egoismen und Extremismen behaupten kann.

Peter Strobel, der Minister für Finanzen und Europa des Saarlandes, überbrachte die Grüße des Ministerpräsidenten und der Landesregierung. Er betonte die europaweite Bedeutung der Ereignisse des 14. Juli 1789 und des darauffolgenden 26. August, dem Tag der universellen Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte in Frankreich. Er zitierte aus Artikel 1: „Die Menschen sind frei und gleich an Rechten geboren und bleiben es! “

„Dieser Satz hat nachdrücklich Kräfte frei gesetzt. Auch die Menschen in unserer Region wollten frei sein. Die Verheißungen der Revolution - Liberté, Égalité, Fraternité - haben die Untertanen elektrisiert. Sie pflanzten Freiheitsbäume, prangerten die bestehenden Missstände an und richteten selbstbewusste Forderungen an ihre Fürsten. Auch Saarlouis, seinerzeit zu Frankreich gehörig, profitierte damals vom neuen Rechtsrahmen in der Ersten Republik. Die Proklamation natürlicher und unveräußerlicher Rechte skizzierte eine globale Sicht auf die Welt. Sie wandte sich an alle Menschen, nicht nur an die Franzosen“, so Strobel.

Im Rahmen der Frankreichstrategie nannte er zahlreiche Beispiele für die umfangreiche, bilaterale Zusammenarbeit zwischen dem Saarland und seinem Nachbarland.

Anschließend hatte die Gastgeberin, Catherine Robinet, das Wort: „Wie Herr Minister Strobel soeben erinnert hat, hat die französische Revolution nicht nur Saarlouis zum Kochen gebracht, sondern das ganze Saarland befand sich dadurch im Konflikt zwischen der Republik und dem Reich. Unsere gemeinsame Geschichte sollte noch viele bewegte und sogar dramatische Kapitel kennenlernen bevor wir heute, alle gemeinsam, diesen Moment der Geselligkeit teilen und, wenn Bedarf bestünde, die Bindung, die wir täglich durch die diversen Kooperationen, die aus unserer Grenzregion einen einzigartigen Ort machen, zu verstärken. Das Saarland und Lothringen mit ihren Partnern aus der Großregion sind nicht nur für Frankreich und Deutschland ein wichtiges Experimentiergebiet, sondern auch für die ganze Europäische Union. Nicht umsonst spricht man von der Großregion wie von einem kleinen Europa“, so Robinet. Sie drängte auf eine schnelle Umsetzung des Aachener Vertrags, der am 22. Januar 2019 von der Kanzlerin und dem Präsidenten der Französischen Republik unterzeichnet wurde. Die große Innovation des Vertrages sei sein Kapitel 4, welches vollständig der grenzüberschreitenden Kooperation gewidmet ist. Zum ersten Mal sei nun von den beiden Regierungen schwarz auf weiß festgehalten worden, dass Sie die Wichtigkeit der grenzüberschreitenden Kooperation anerkennen, um die Bindung zwischen den Bürgern und den Unternehmen auf beiden Seiten der Grenze zu festigen.

Dass diese Bindung auf gesellschaftlicher Ebene bereits vorhanden ist, konnte man an diesem Tag auf der Vaubaninsel deutlich spüren. Gemeinsam Europa leben: Frankreich, das Saarland und Saarlouis sind auf einem guten Weg. pm

 

 


 

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