15. November 2016

Keine Routine zum Volkstrauertag: „Trauer um die Toten Teil der Menschenwürde“

 


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Saarlouis. Kriege und Bürgerkriege, bewaffnete Konflikte und Terror: Am Volkstrauertag gilt das Gedenken den Opfern der beiden Weltkriege und den Opfern von gewaltsamen Auseinandersetzungen weltweit. Die Trauer um sie sei untrennbarer Teil der Menschenwürde, betonte Oberst Schirra. OB Roland Henz erinnerte an die demokratische Aufgabe über die Bedeutung von Krieg, Elend und Gewalt zu diskutieren und Gesicht zu zeigen. Schon oft habe er am Volkstrauertag gesprochen, sagte Oberst Klaus Peter Schirra, zur Routine geworden sei es jedoch nicht. „Trauer ist etwas sehr Persönliches“, erklärte der Kommandeur des Landeskommandos Saarland. „Doch für die jüngeren Deutschen rückt der Sinn des Volkstrauertages in immer weitere Ferne.“ Und überhaupt: Ist die Trauer an diesem Tag darauf beschränkt, um Angehörige eines Volkes zu trauern? „Aus meiner Sicht kann es das nicht sein, wenn wir von ‚Volk‘ sprechen. Gemeint ist vielmehr, dass wir trauern, die einzelnen Menschen und nicht der Staat.“ Diese Trauer erinnere daran, dass wir in Deutschland in Frieden leben, aber auch an Leid und Tod der Menschen im Gefolge der beiden Weltkriege. Dabei bedürfe es keines persönlichen Verhältnisses und keiner direkten Verwandtschaft mit denen, die gestorben sind. „Die Fähigkeit und Bereitschaft um die Toten zu trauern, ist ein untrennbarer Teil der Menschenwürde.“

Traditionell wird am Volkstrauertag der Toten der beiden Weltkriege gedacht – „natürlich auch die Opfer der ehemaligen Kriegsgegner. Doch so unfassbar hoch und erschreckend die Zahlen sind, sie erreichen meist doch nicht unser Herz“, sagte Oberst Schirra. „Erst wenn wir uns bewusst machen, dass hinter jeder dieser Zahlen einzelne Menschen stehen, beginnen wir den Verlust zu spüren. Wie viel Liebe, wie viel kreatives Potential, wie viel Lebensfreude ging mit all diesen Menschen verloren? So viel Leben in jedem von ihnen und dann der Krieg, Ermordung im Holocaust, Folter Vergewaltigung und Tod. Das ist wahrlich ein Grund zum Trauern.“

OB Roland Henz bedankte sich bei den Teilnehmenden der offiziellen Gedenkfeier. „Wir sind hier nicht nur zum Trauern, sondern um Gesicht zu zeigen“, sagte der Verwaltungschef. An diesem Tag erinnere man daran, was Krieg, Elend und Gewalt bedeuten, „aber es ist nicht nur ein Tag der Trauer, des Mahnens und Erinnerns, sondern es ist unsere Aufgabe dies politisch und demokratisch zu diskutieren.“ Auch die Schulen könnten dabei eine starke Rolle spielen. Neben Vertretern von Bundeswehr, VdK, DRK und Feuerwehr nahmen zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens an der zentralen Gedenkfeier vor dem Landratsamt teil. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von der Spielgemeinschaft „Lyra“ Lisdorf-Picard und dem Rathauschor Saarlouis.

Bildtext: Gedenken an die Opfer, Erinnern an den Frieden bei der zentralen Gedenkfeier zum Volkstrauertag. Foto: Sascha Schmidt

 

 


 

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